NEU IM ANGEBOT

BAUSÄTZE TT

Art. 4-23 "Maschinenfabrik"

Art. 4-24 "Fabrikhalle"

BAUSÄTZE H0

Art. 1-151 "Hinterhaus mit Brandmauer"

 

 

Un(an)gezogen - Die Handbremse

 

Nachdem der Frust über die angekündigte Einstellung des Eisenbahn-Journal etwas abgeklungen war, entdeckte ich beim Blättern am Kiosk im sonst von mir verschmähten eisenbahn magazin die Beilage „Praxisratgeber für Dioramen“. Mit Wettbewerb! Das entfachte meinen Ehrgeiz. Die Vorgabe war: Grundfläche 30cm x 15cm, Thema „An Ladestraße und -rampe“. Geplant war, die Dioramen auf der Intermodell 2021 auszustellen und vom Publikum bewerten zu lassen, mit der Einschränkung dass -falls die Messe pandemiebedingt ausfällt- die Bewertung durch eine Fachjury stattfindet. Und so kam es dann leider auch. Zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich noch nicht ob ich gewonnen habe. Die alles entscheidende Frage war, baue ich das Diorama fürs Publikum oder für die Fachjury? Dass die Messe ausfällt (bzw. verschoben wird) wusste ich damals noch nicht. Die Überlegung war, dass die Besucher unter denen sich auch die mutmaßlich mehr oder weniger freiwillig mitgekommenen Partnerinnen samt Nachwuchs befinden, wohl anders bewerten als ein Team aus Fachjournalisten und Profimodellbauern. Ich entschied mich für die erste Option. 4,5 Quadratdezimeter sind nicht viel und auch das Thema lässt nicht gerade viel Kreativität zu. Ich wollte aber, dass sich mein Diorama deutlich von den anderen abhebt. Einfach eine Laderampe mit Krimskrams drumrum wäre wohl zu wenig und ich bin schon sehr gespannt, was sich die anderen Teilnehmer einfallen lassen! Das Diorama sollte nicht nur schön aussehen, sondern einen Wiedererkennungswert mit Ahaeffekt haben. Nach einigen Überlegungen kam mir die Idee, eine Szene aus der beliebten Eberhofer-Krimireihe nachzubauen. Ich bin ein großer Fan von Eberhofer und Co. und freue mich jedes Jahr auf die Kinoprämiere des neuen Films.

 

Obwohl ich die Filme mittlerweile in und auswendig kenne, habe ich leider keine geeignete Szene gefunden. Ich musste mir also selbst etwas ausdenken, Rita Falk möge mir verzeihen:

Heizungspfuscher Flötzinger hat mal wieder ein Techtelmächtel mit einer ebenfalls verheirateten Dame, weshalb die Eigenheime der beiden für die Ausübung amoureuser Tätigkeiten ausscheiden. Hierfür bietet sich der längst nicht mehr genutzte Güterschuppen am Bahnhof von Niederkaltenkirchen an. Leider hat der schusselige Flötzinger vergessen die Handbremse seines Transporters anzuziehen und so ist es kein Wunder dass letzterer eine Etage tiefer gelandet ist. Davon hat das schwer beschäftigte Paar aber nichts mitbekommen. Ganz im Gegensatz zu einer Spaziergängerin, die auch prompt die Polizei verständigt hat. Erst als der diensthabende Eberhofer natürlich wie üblich mit Martinshorn und Blaulicht am Tatort auftaucht, wird den beiden klar dass sie sich wohl besser wieder ankleiden sollten. Soweit die zugegeben etwas schlüpfrige fiktive Geschichte, die aber jede Menge Potential zur Darstellung nicht alltäglicher Details bietet.

Die Grundplatte ist aus 5cm Styrodur, der Güterschuppen ist aus meinem Programm (Art. 1-107 Kleinbahn-Güterschuppen). Der Anbau wurde weg gelassen, die Fenster sind teilweise verbrettert und die Scheiben nicht mehr intakt. Aus dem eingefallenen Dach wächst ein bereits stattlicher Baum, dessen Blätter wie es sich für Oktober gehört herbstlich gefärbt sind. Auch das Umfeld ist sichtbar verwahrlost. Anscheinend ist der Güterschuppen ein beliebter Treffpunkt der Dorfjugend, neben alten Zeitungen und allerlei Gerümpel machen die Verpackungen einer bekannten Schnellfutterkette den größten Teil des Unrats aus.

Die Darsteller habe ich aus passenden Preiser Figuren hingepfriemelt, sie mussten einige Anpassungen über sich ergehen lassen. Der Polizeiaudi ist von Herpa und wurde dem im Film verwendeten Fahrzeug angeglichen, auch das Kennzeichen mit der authentischen Nummer wurde nicht vergessen. Die Bäume sind wie bei mir üblich selbst gebaut, ebenso die Rampe. Wie mir in einer Email mitgeteilt wurde, haben die filigranen Bäume den Posttransport leider nicht unbeschadet überstanden, ich hoffe dass die Reparatur geglückt ist. Nun heißt es also abwarten, bis die Geschworenen ihr Urteil gefällt haben.

Mittlerweile sind die Sieger gekürt, der Eberhofer war nicht dabei. Überrascht war ich nicht, das Diorama war für die Wettbewerbsbedingungen einfach ungeeignet. Bei lediglich einen Foto pro Diorama in der Wettbewerbsbeilage und Null(!) Fotos auf der Internetseite auf der die Abstimmung durch die Leser dann stattfand, hat die mühsam zurechtgebogene Story wohl niemand erkannt. Nicht einmal der zuständige Redakteur hat nach seiner Aussage gemerkt dass es sich hier um eine Filmszene handelt. Tja, Pech gehabt. Aber wie heist es doch so schön: dabeisein ist alles und Gratulation an die Sieger. 

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